Hausstaubmilbe: Unsichtbare Mitbewohner und ihre Auswirkungen
Hausstaubmilben sind winzige, kaum sichtbare Spinnentiere, die in fast jedem Haushalt vorkommen. Sie leben bevorzugt in Matratzen, Teppichen und Polstermöbeln und ernähren sich von abgestorbenen Hautschuppen. Für viele sind sie harmlos – doch für Allergiker stellen sie eine erhebliche Belastung dar, da ihr Kot starke Allergene enthält und so die bekannte Hausstauballergie auslösen kann. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die Hausstaubmilbe, wie Sie deren Belastung reduzieren und sich so eine allergiefreundlichere Umgebung schaffen können.
Inhalt zum Artikel über Hausstaubmilben
Steckbrief der Hausstaubmilbe
Name | Hausstaubmilbe |
Lateinischer Name | Dermatophagoides |
Gattung | Milben |
Familie | Pyroglyphidae |
Größe | 0,1 – 0,5 mm |
Farbe | weiß |
Lebensdauer | ca. 3 – 4 Monate |
Nahrung | Hautschuppen |
Verbreitung | weltweit |
Lebensraum | Im Staub, vor allem im menschlichen Umfeld. In Matratzen, Betten, Teppicchen und Polstermöbeln |
Paarungszeit | Mai bis Oktober |
Allergene Wirkung | Das Hauptallergen D1 der Milben ist in ihrem Kot, ihren Eier sowie den Milbenresten. |
Hausstaubmilben: Die unsichtbaren Verursacher der Hausstauballergie
Hausstaubmilben: Harmlos für die meisten, problematisch für Allergiker
Für Nicht-Allergiker sind Hausstaubmilben unbedenklich, denn sie übertragen keine Krankheiten und bleiben in den meisten Haushalten unbemerkt. Problematisch wird es jedoch für Allergiker, wenn Milbenkot und abgestorbene Milbenkörper in die Atemluft gelangen. Diese winzigen Partikel enthalten Allergene, die bei empfindlichen Personen das Immunsystem überreagieren lassen – und genau das führt zu den typischen Symptomen der Hausstauballergie, die an Heuschnupfen erinnert. Besonders in Betten und Matratzen sind Hausstaubmilben häufig zu finden, wo sie ideale Bedingungen vorfinden.
Wie sehen Hausstaubmilben aus?
Hausstaubmilben gehören zur Familie der Pyroglyphidae und sind winzige Spinnentiere von etwa 0,1 bis 0,5 Millimetern Größe. Ihre milchig-weiße Färbung macht sie für das bloße Auge unsichtbar. Diese Milben leben im Hausstaub und ernähren sich von abgestorbenen Hautzellen.
Erfahren Sie in unserem Artikel „Milben im Bett“ mehr über diese ungebetenen Gäste und was Sie gezielt gegen Milben unternehmen können, um die Belastung zu verringern.
Es gibt weltweit ca. 50.000 verschiedene Milbenarten, aber nur 10-15 davon kommen in unseren Haushalten vor. Die häufigsten Hausstaubmilben-Arten sind: Dermatophagoides pteronyssinus, Dermatophagoides farinae und Euroglyphus maynei.
Hausstaubmilben: Alles über Lebensweise, Ernährung und Vorkommen
Hausstaubmilben sind winzige, blinde Spinnentiere, die im Hausstaub nahezu überall vorkommen. Sie sind blind und gehörlos, verfügen jedoch über einen ausgeprägten Geruchssinn, der ihnen hilft, Nahrung und geeignete Lebensräume zu finden. Zur Fortbewegung nutzen sie kleine Beine, die mit Widerhaken besetzt sind, sodass sie sich besonders gut auf textilen Oberflächen halten können.
Hausstaubmilben gehören zu den natürlichen Mikroorganismen, die im Hausstaub vorkommen. Sie bevorzugen warme, feuchte Bedingungen, wie sie häufig in Schlafzimmern herrschen, und ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenen Hautzellen. Obwohl sie selbst keine Krankheiten übertragen, können ihre Ausscheidungen Allergien auslösen und die Raumluft belasten. Besonders Allergiker leiden unter den winzigen Partikeln, die durch Bewegungen aufgewirbelt werden. Mit speziellen Schutzmaßnahmen wie Milbenbezügen und regelmäßiger Reinigung lässt sich ihre Anzahl jedoch wirksam reduzieren.
Sie sind weltweit verbreitet und kommen in nahezu allen Haushalten vor, da sie sich hervorragend an das Leben in Innenräumen angepasst haben. Ihre Vermehrung hängt stark von den klimatischen Bedingungen ab: Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um 25°C fördern ihre Population. Besonders in den Wintermonaten, wenn seltener gelüftet wird und die Heizungsluft die Luftfeuchtigkeit im Raum ansteigen lässt, können Hausstaubmilben ideale Lebensbedingungen finden. Auch Textilien wie Gardinen und Plüschtiere bieten ihnen Nistplätze und Nahrung.
Stechen oder beißen Hausstaubmilben?
Nein, Hausstaubmilben stechen oder beißen nicht. Anders als Grasmilben, Zecken oder Krätzmilben, die Menschen und Tiere beißen, um sich von Gewebsflüssigkeiten zu ernähren, leben Hausstaubmilben indirekt vom Menschen. Sie ernähren sich hauptsächlich von den Hautschuppen, die wir täglich verlieren.
Wovon ernähren sich Hausstaubmilben?
Hausstaubmilben haben zangenartige Mundwerkzeuge, mit denen sie Hautschuppen und Staubpartikel aufnehmen. Die Hautschuppen werden zuvor durch Schimmelpilze vorverdaut, sodass sie den Milben als Nahrung dienen. Allein die etwa 1,5 Gramm Hautschuppen, die der Mensch täglich verliert, reichen aus, um etwa eine Million Milben zu ernähren. Diese sammeln sich insbesondere in Matratzen, Kopfkissen und anderen textilen Oberflächen.
Wo befinden sich Hausstaubmilben?
Hausstaubmilben kommen im gesamten Wohnbereich vor, wo sie Zugang zu ihrer Nahrungsquelle haben – also überall, wo sich Hautschuppen ansammeln und ein mildes, feuchtes Mikroklima herrscht. Besonders häufig finden sie sich im Schlafzimmer, speziell in Betten, Kopfkissen, Decken und Matratzen. Daneben sind Polstermöbel, Teppiche und andere textile Einrichtungsgegenstände ebenfalls „Hotspots“ für Milbenansammlungen.
Die „Milben-Hotspots“ im Überblick
- Schlafbereich (Matratzen, Bettdecken, Kissen)
- Polstermöbel (Sofas, Sessel)
- Teppiche und Teppichböden
- Kleidung und andere textile Haushaltsgegenstände
Hausstaubmilben gehören zum natürlichen ökologischen Haushalt und sind keine Zeichen von Unsauberkeit. Sie sind ein fester Bestandteil unseres Lebensumfeldes, und durch entsprechende Maßnahmen lässt sich die Belastung, insbesondere für Allergiker, deutlich reduzieren.
Regelmäßiges Staubsaugen spielt eine wichtige Rolle bei der Reduktion von allergischen Reaktionen in Innenräumen. Da die kleinen Plagegeister bevorzugt in Teppichen, Polstermöbeln und anderen textilen Oberflächen leben, ist ein gründliches Absaugen besonders in diesen Bereichen effektiv. Um die Milbenbelastung gezielt zu verringern, empfiehlt sich ein Staubsauger mit HEPA-Filter. Dieser filtert feinste Partikel, einschließlich Milbenkot und abgestorbener Milbenkörper, aus der Abluft und verhindert, dass Allergene erneut in die Raumluft gelangen. Regelmäßiges Staubsaugen reduziert so Allergiepotenzial und verbessert das Raumklima.
In einem umfassenden Artikel zum Thema Milben im Bett gegen wir Ihnen die 5 besten Tipps, was Sie gegen Milben im Bett tun können. Kälte hilft ebenfalls gegen die Milben im Bett – heißt es auch häufig. Leider stimmt das eigentlich nur dann, wenn Sie Ihr Bett über mehrere Stunden auf Minusgerade herunter kühlen, was in der Praxis wohl eher schwer umsetzbar sein dürfte. Im folgenden finden Sie die Temperaturempfindlichkeit der Milben.
Temperaturanfälligkeit von Hausstaubmilben: Überlebensgrenzen und optimale Bedingungen
Hausstaubmilben haben eine Körpertemperatur von etwa 28°C und sind relativ temperaturresistent, können jedoch bei extremen Temperaturen nicht lange überleben. Temperaturen bis zu 45°C halten sie über 24 Stunden aus, doch bei höheren Temperaturen sinkt ihre Überlebenschance drastisch. Kälte vertragen sie hingegen kaum: Bei -25°C über sechs Stunden stirbt jede Milbe ab.
Optimale Lebensbedingungen
Hausstaubmilben bevorzugen eine Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit und gemäßigten Temperaturen. Die idealen Bedingungen für ihr Überleben und ihre Vermehrung liegen bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70–80% und Temperaturen zwischen 20°C und 30°C. Diese Verhältnisse findet man oft im Schlafzimmer vor, weshalb Milben dort besonders häufig anzutreffen sind. Auch ältere Gebäude, in denen die Luftfeuchtigkeit meist höher ist, bieten Milben bessere Lebensbedingungen.
Wie erkenne ich Hausstaubmilben?
Aufgrund ihrer winzigen Größe (0,1–0,5 mm) sind sie mit bloßem Auge nicht sichtbar. Erst unter einem Elektronenmikroskop lassen sie sich erkennen. Wer die Milbenbelastung im eigenen Zuhause genauer überprüfen möchte, kann dafür spezielle Milben-Allergen-Tests verwenden, die die Allergenbelastung durch Milbenkot messen.
Warum reagieren wir allergisch?
Hausstauballergie: Wenn Hausstaubmilben zum Problem werden
Für viele Menschen sind Milben harmlos, doch bei Allergikern können die Ausscheidungen dieser winzigen Spinnentiere eine Hausstauballergie auslösen. Die typischen Symptome reichen von Niesen und Juckreiz bis hin zu Atembeschwerden. Mehr über die Ursachen, Symptome und wirksame Behandlungsmöglichkeiten erfahren Sie in unserem ausführlichen Artikel zur Hausstauballergie.
Forschungsgeschichte
Schon 1698 wurde erstmals von der gesundheitlichen Wirkung des Hausstaubs berichtet. Der Zusammenhang zwischen Hausstaub und Allergien wurde jedoch erst 1964 durch Voorhorst nachgewiesen, der die Hausstaubmilbe als Ursache für allergische Symptome identifizierte. Seitdem wurden zahlreiche weitere Milbenarten im Hausstaub entdeckt, und die Forschung befasst sich intensiv mit den allergenen Eigenschaften dieser Parasiten.
Milben außerhalb des Haushalts und natürliche Feinde
Diese Milben sind praktisch überall anzutreffen, jedoch selten in extremen Klimazonen wie der Sahara oder der Arktis. Auch auf textilen Oberflächen im Auto, etwa auf Ledersitzen, konnten in Tests keine Milben nachgewiesen werden. Das glatte Material verhindert die Ansammlung von Hautschuppen, sodass sie sich hier nicht wohlfühlen. Allergiker sollten daher, wann immer möglich, auf Leder als Polstermaterial setzen, um die Milbenbelastung zu reduzieren.
FAQ zum Thema Hausstaubmilben
Was kann man gegen Hausstaubmilben tun?
Es helfen Akarizide wie z.B. Milbensprays und spezielle Milben Waschmittel. Für Betten sollten Milben- und Allergiker Bettwäsche, so genannte Encasings verwendet werden. Auch sollten Sie auf die Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit achten. Erfahren Sie hierzu alles in unserem Ratgeber: Was hilft gegen Milben im Bett und Besuchen Sie unseren Shop im Bereich Mittel gegen Milben
Wie erkenne ich Hausstaubmilben?
Mit dem bloßen Auge sind sie für uns Menschen nicht zu erkennen, dafür würden Sie ein Elektronenmikroskop benötigen.
Sie merken die Reaktion ihres Immunsystems auf die Allergene wenn Sie entsprechend disponiert sind. D.h. wenn Sie eine Allergie gegen die Hausstaubmilbe entwickelt haben. Wenn Sie sichergehen wollen, wie hoch die belastende Konzentration von Milben in Ihrem Zuhause ist, können Sie dies mit unserem Milbentest herausfinden.
Ist die Hausstaubmilbe gefährlich?
Nein, sie sind nicht „gefährlich“ im eigentlichen Wortsinn. Sie sind Auslöser der gleichnamigen Allergie, aber als gefährlich kann diese Milbenart nicht bezeichnet werden. Diese Milbenart überträgt keine Krankheiten, ist allerdings auf Grund Ihrer Allergene die in großer Menge im Milbenkot vorhanden, sind für Allergiker unangenehm, denn sie verursachen die bekannte Hausstauballergie.
Wo kommen Hausstaubmilben her?
Hausstaubmilben kommen ursprünglich aus unserem näheren ökologischen Umfeld und waren zunächst nur in den Behausungen von Vögeln zu finden. Mittlerweile leben sie vorzugsweise im- und vom Hausstaub im direkten menschlichen Umfeld.
5 weitere interessante Quellen, die sich umfassend mit dem Thema Hausstaubmilben, Milbenallergien und Präventionsmaßnahmen befassen:
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) – Das BfR bietet fundierte Informationen zur Hausstaubmilbe und zur Gesundheitsbewertung ihrer Allergene: https://www.bfr.bund.de
- Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB) – Der DAAB stellt verlässliche Informationen zur Hausstauballergie, Hausstaubmilben und Maßnahmen zur Reduktion der Allergene bereit: https://www.daab.de
- Centers for Disease Control and Prevention (CDC) – Die CDC bietet detaillierte Inhalte zu Milben, ihren Gesundheitsrisiken und Allergien: https://www.cdc.gov
- Allergy UK – Diese britische Allergieorganisation stellt umfassende Informationen zu Hausstaubmilbenallergien und Präventionsstrategien zur Verfügung: https://www.allergyuk.org
- Asthma and Allergy Foundation of America (AAFA) – Die AAFA informiert umfassend über Milbenallergien, Symptome und Strategien zur Reduzierung der Allergenbelastung: https://www.aafa.org